Leichtathletik: Acht Starter aus Paderborn sind derzeit bei der Senioren-WM in Lyon im Einsatz
Paderborn/Lyon. Mehr als 8.000 Sportlerinnen und Sportler sind derzeit bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft der Senioren im französischen Lyon im Einsatz. Mit dabei sind auch acht Leichtathletik-Asse vom LC Paderborn und TSV Schloß Neuhaus. Die ersten Wettkämpfe sind beendet. Und die Delegation aus Paderborn kann bereits mit Achtungserfolgen aufwarten. Die WM-Organisatoren aber verdienen sich bislang die Note „ungenügend“.
Überforderte Kampfrichter, Chaos rund um die drei Wettkampfstätten, ein katastrophaler Internet-Auftritt und ein miserabler Ergebnisdienst sorgen für jede Menge Unmut. „Internetmäßig funktioniert nichts“, berichtet Mehrkampf-Ass Christina Bösch vom LC Paderborn. Die amtierende Hallenweltmeisterin hat ihren ersten großen Wettkampf bereits gemeistert. Dabei belegte die 44-Jährige in einem glänzend besetzten Siebenkampf der Altersklasse W40 den vierten Platz. „Ich bin zufrieden“, bilanziert Bösch, die über 80 Meter Hürden in 12,55 Sekunden eine persönliche Bestleistung aufstellte. „Ich hoffe, dass ich mit einer solchen Zeit nun auch den Endlauf erreichen kann“, sagt die LC-Athletin mit Blick auf ihren Einzelstart im Hürdensprint. Grund zur Freude hatte auch ihr Vereinskollege Gerd Westphal. Der 51-Jährige Zehnkämpfer erzielte mit mehr als 6.700 Punkten eine persönliche Bestleistung und wurde damit Fünfter in der Altersklasse M50. Sein Vereinskamerad Michael Striewe belegte Rang 27 in der Klasse M40.
Zudem sind Jutta Bergener (TSV Schloß Neuhaus) sowie Michaela Zwiener, Karin Förster, Ulrich Ratsch und Horst Clemens (alle LC Paderborn) in Lyon am Start. Altmeister Horst Clemens hat für den Marathon der Altersklasse M75 gemeldet.
Die Sprint- und Mittelstrecken-Spezialistinnen Jutta Bergener und Michaela Zwiener reisten am Freitag zur WM. Im Vorfeld der Titelkämpfe aber hatten sie zusammen mit Christina Bösch noch einen Termin in der Paderborner Praxis „pro physio“. Die Inhaber Renate Peters und Andre Fabri sowie der Neurochirurg Carsten Schneekloth nahmen an den drei WM-Teilnehmerinnen eine so genannte 4-D-Bewegungsanalyse vor, um muskuläre Probleme und Fehlbelastungen zu erkennen und zu beheben. Denn in den vergangenen Monaten hatten Zwiener, Bösch und Co. immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen.
„Ich bin nicht richtig fit“, sagt daher Michaela Zwiener, die bei der Senioren-WM 2013 in Porto Alegre noch Silber mit der deutschen 4 x 100-Meter-Staffel geholt hatte. Zudem heimste sie dort zwei vierte Plätze und einen fünften Rang ein. „Diesmal muss ich schon viel Glück haben, um einen Endlauf zu erreichen“, prognostiziert Zwiener angesichts der starken Konkurrenz. So haben oftmals jeweils mehr als 50 Starterinnen für die Einzelrennen gemeldet. Und die große Anzahl an Athleten scheint die Organisatoren heillos zu überfordern.